Seit fast fünf Jahren bin ich professioneller Venture Builder. Und noch immer werde ich gefragt, was ein Venture Builder eigentlich tut. Ganz einfach:

Ein Venture Builder baut gemeinsam mit einem Gründerteam aus einer Idee eine funktionierende Unternehmung.

Agilität im Aufbau

Der Aufbau eines Technologie Ventures ist keine lineare Sache, sondern im Kern ein agiles Projekt. Entsprechend wichtig ist es zu Beginn mit dem Gründerteam gemeinsam ein Ziel für den Prozess vom Venture Building zu definieren. Das gemeinsame Ziel umfasst mindestens den Aufbau des Startup Teams und die Verankerung von Prozessen und Fähigkeiten im Team. Dazu aber später. Ob auch ein Market Launch noch Teil vom Venture Building ist, kommt dann ganz auf die Ambition und Finanzierung des Startups an. Im Digital Innovation Lab ist beispielsweise die Standarddauer für das Venture Building 12 Monate. So als Baseline halt. Wir stellen dann ein Backlog mit dem Work to be done für das Venture Building auf und unterteilen die 12 Monate in Sprints von drei Monaten Dauer. Die Details von dem Prozess erspare ich euch. Wer Erfahrung hat mit agilen Methoden kann sich das recht gut vorstellen was wir da tun.

Skills, nicht Stellen

Jetzt wird es erst richtig spannend. Wenn bekannt ist welche Arbeiten effektiv durchgeführt werden müssen, wird oft der Ruf nach Stellen laut. «Ich brauche einen UXler und einen CTO». WRONG! Das ist leider der total falsche Ansatz.

Was ein Startup benötigt sind Skills, Fähigkeiten. Und nicht Stellenbeschriebe mit ambivalenter Bedeutung.

Auf der Basis des Work to be done kann nämlich herrlich abgeleitet werden, welche Fähigkeiten ein Startup zur Erfüllung der abgeschätzen Arbeit effektiv benötigt. Ein Beispiel: Das Startup entwickelt eine Plattform für Facility Management. Für den Aufbau einer solchen Plattform werden Skills benötigt wie Plattform Architecture Design, Visual Design, Product Management, Plattform Marketing, User Interaction Design aber auch Engineering Leadership oder Angular Development. Wie genau soll nun eine Stellenausschreibung aussehen und wie finde ich einen Menschen, der die entsprechenden Wunschfähigkeiten mitbringt wenn ich einfach einen CTO ausschreibe? You get the point.

Als Venture Builder helfe ich den Startups bei der Rekrutierung von den notwendigen Skills.

Schrittweise bündeln wir Kompetenzen und Verantwortungen in Rollen und schreiben diese Rollen aus. Dabei bleiben wir flexibel, denn ein Mensch füllt selten die Rollen optimal aus. So kann es sein, dass beispielsweise der CMO eine tolle Vernetzung in der Branche aufweist, dafür im Bereich von Digital Marketing noch Potential hat. Basierend auf Skills und dem Skill Gap würde das bedeuten, dass das Startup halt noch weiterhin Unterstützung im Bereich Digital Marketing benötigt. Wenn das so klar ist, dann kann das a) budgetiert und b) geplant im Startup aufgebaut werden. Und das ist schlussendlich das Ziel vom Venture Buildung.

The real asset of venture building

Das führt mich nun zum wirklichen Kernnutzen vom Venture Building.

Der Nutzen eines Venture Builder ist Speed!

Auch hier wieder ein Beispiel: Ein Startup stellt einen CTO für die Produktentwicklung an. Die Durchlaufzeit für die Anstellung des CTO kann mit 3 – 9 Monate abgeschätzt werden. Sobald der CTO dann angefangen hat, beginnt er mit der Definition der Architektur, der Technologie und definiert seine Vorstellung des Teamsetups und der Prozesse. Darauf basiert schreibt er die Stellenbeschriebe, evaluiert Nearshore Partner und stellt sein Team zusammen. Durchlaufzeit nochmals 6 – 9 Monate bis das Team komplett ist. Im absolut besten Fall ist das Produktteam nach 9 Monaten effektiv am Arbeiten. Realisitisch sind aber eher 12 Monate.

Mit einem Venture Builder wäre das Produktteam bereits ab dem ersten Tag einsatzfähig.

Was einem Startup schlussendlich diese Fast Execution und Expertise dann Wert ist, muss jeder Gründer und Investor selbst entscheiden. Wichtig ist mir ein Verständnis: Als Venture Builder habe ich kein Interesse daran, zu lange im Startup tätig zu sein. Mein einziges Ziel ist es, mich so rasch wie möglich überflüssig zu machen. Wieso? Weil ich den Prozess vom Aufbau eines Startups Liebe. Sonst hätte ich ja selbst ein Startup für mich gegründet 😉

Also liebe Tech Startups. Wenn ihr Unterstützung im Aufbau benötigt, dann meldet euch bei mir.

For the love of the game!